CDU unterstützt Sportkreisüberlegungen bezüglich eines Sportentwicklungsplanes

Die klassischen Probleme der Sportvereine seien steigende Energiekosten, wenn man selbst Hallen oder Vereinsheime betreibe, gesunkene Mitgliederzahlen infolge von Corona, ausgefallene Veranstaltungen, Einnahmeverluste sowie die Zuschauerentwicklung, was für die Vereine mitunter existenzbedrohend sei, so der Vorsitzende des Sportkreises Lahn-Dill, Ralf Koch, und Vorstandsmitglied Dunja Boch in einem rund zweistündigen Gespräch mit Vertretern der CDU-Kreistagsfraktion. Deshalb müsse sich die Politik parteiübergreifend verstärkt Gedanken darüber machen, wie hier konkret zu helfen ist.

Unabhängig davon, so Koch, überlege man auf Kreisebene die Erstellung eines Sportentwicklungsplanes sowohl für den Nordkreis als auch für den Südkreis – die Strukturen seien unterschiedlich -, indem man zunächst einmal eine Bestandsaufnahme vornehme, welche Sportstätten es gebe, welche Vereine, welche Sportarten, welche Mitgliederentwicklung, welche Spielklassen, welche Plätze vorhanden seien, welche Hallen, wie die Auslastung sei. Wenn diese Zahlen vorlägen, könne man gemeinsam mit Vereinen, aber auch Bürgermeistern, überlegen, wohin der Sport sich in den nächsten zehn Jahren entwickeln solle, ob man Synergieeffekte nutzen könne, verstärkte Kooperationen eingehen, gemeinsam Sportanlagen nutzen könne und vieles andere mehr.

Aus Sicht der CDU, so Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Irmer, sein Stellvertreter Frank Steinraths, MdL, Kreisbeigeordneter Steffen Droß und Abgeordneter Matthias Bender, eine sinnvolle Grundüberlegung, die von der Union ausdrücklich unterstützt werde. Wichtig sei die rechtzeitige Kommunikation, bevor irgendwelche Maßnahmen getroffen würden. In dem Kontext machte Koch deutlich, dass die Kaltduschenaktion des Kreises vom Sport auch deshalb kritisch gesehen worden sei, weil es keinerlei vorherige Information und Absprache gegeben habe. Man sei jederzeit bereit zur Kommunikation, sei jederzeit bereit, über sinnvolle Maßnahmen nachzudenken. Aber dazu müsse auch die Bereitschaft vorhanden sein, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Nach dem guten Erfolg in Wetzlar plane der Sportkreis im nächsten Jahr im Nordkreis ein Sportfest, bei dem sich möglichst viele Vereine mit ihren Sportarten präsentieren können. Ein geselliges sportliches Zusammensein, denn Sport sei und bleibe nach wie vor eine der schönsten Freizeitbetätigungen mit in der Regel positiver Auswirkung auf das Wohlbefinden. Mit Sorge, so Koch und Boch, betrachte man die Entwicklung bundesweit, aber auch vor Ort, im Bereich der Schwimmbäder. Die Zahl sei in den letzten Jahren zurückgegangen, und für eine Schwimmausbildung gerade von Kindern und Jugendlichen benötige man nun einmal entsprechende Schwimmflächen. Hier müsse man aus Sicht der CDU stadt- und gemeindeübergreifend darüber nachdenken, wie man Schwimmbadkommunen stärker entlasten könne.                                                                   

Auch der Kreis sei gefordert, zu prüfen, ob die Entgelte, die er für den Schwimmunterricht als Eintritt für seine Schüler in den Bädern zahle, noch angemessen seien.

Weiterhin, so Koch, wolle sich der Sportkreis Lahn-Dill für eine Schulsportoffensive stark machen, auch innerhalb des Landessportbundes. Es gebe lediglich rund 20 Kooperationsverträge zwischen Schulen und Vereinen im Lahn-Dill-Kreis. Das sei deutlich steigerungsfähig. Im Übrigen müsse man Talentaufbaugruppen ins Leben rufen sowie Fördergruppen und Talentsichtungen verbessern. Vor diesem Hintergrund seien Überlegungen im hessischen Kultusministerium, die Zahl der Schulsportzentren zu reduzieren, sehr kritisch zu betrachten.

Sein ausdrücklicher Dank, so Koch, gehe an die Mitglieder des Sportkreisvorstandes, aber auch die vielen ehrenamtlichen Sportfunktionäre im besten Sinne des Wortes, die in sehr schwierigen Zeiten dazu beitragen würden, die Vereine am Leben zu erhalten. Diesem Dank, so Irmer, könne sich die CDU nicht nur bezogen auf den Sport uneingeschränkt anschließen. Dies gelte natürlich auch für die unglaublich vielen Ehrenamtler in allen Sparten des Vereinslebens.